Klahr    Alfred Klahr Gesellschaft

Verein zur Erforschung der Geschichte der Arbeiterbewegung

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Herbert EICHHOLZER

31.1.1903-7.1.1943

Studierte in Graz Hochbau und machte 1928 seine Diplomprüfung. Als Architekt schuf Eichholzer sich bald einen Namen, war 1929 einige Monate bei Le Corbusier in Paris und 1932 fünf Monate in Moskau. Ab 1927 war er Mitglied der SPÖ, seit 1932 im „Republikanischen Schutzbund“ und an den Februarkämpfen beteiligt, schloß er sich danach der KPÖ an. In den letzten Wochen vor der Okkupation war E. einer der treibenden Köpfe innerhalb der SAG (Soziale Arbeitsgemeinschaft; das war eine Institution, mit der die Austrofaschisten Einfluß auf die Arbeiterschaft gewinnen wollte). Am 13. März 1938 floh Eichholzer gemeinsam mit Axl (Albert) Leskoschek (auch er war zur KPÖ übergetreten) und dem Obmann der SAG Steiermark Nemschak nach Paris, wo er innerhalb der „Vereinigung österreichischer Emigranten“ aktiv wurde. Im November 1938 ging er nach Istanbul zu Clemens Holzmeister, der in der Türkei als Architekt wirkte. Mit Ines Viktoria Maier (eine chilenische Architektin, die auch für den Auslandsapparat der KPÖ arbeitete), dem Ehepaar Schütte-Lihotzky, Erwin Zucker-Schilling und anderen war Eichholzer innerhalb der Auslandsorganisation der KPÖ aktiv. Über Bukarest, wo er Erwin Puschmann traf, und Belgrad, wo er über Puschmann Willi Frank kontaktierte, kehrte E. Mitte März 1940 nach Graz zurück, um in Steiermark die abgerissenen Verbindungen mit der Auslandsorganisation wieder herzustellen. Von Frank erhielt er den Auftrag, in Graz die kommunistischen Verbindungen wieder aufzubauen und Kontakte zwischen Klagenfurt und Agram einzurichten. Eichholzer, der im Oktober 1940 zum Heeresdienst einberufen wurde, kam mit der von Karl Drews geleiteten Gruppe der KPÖ zusammen, die nun durch seine Vermittlung auch Kontakt nach Wien bekam. Mit Drews und Genossen verhaftet, wurde er am 2.9.1942 in Berlin zum Tode verurteilt.

Halbrainer, Heimo: Herbert Eichholzer – Architektur und Widerstand, in: Mitteilungen der Alfred Klahr Gesellschaft, 24. Jg. (2017), Nr. 2, S. 20–25.

 

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