Klahr    Alfred Klahr Gesellschaft

Verein zur Erforschung der Geschichte der Arbeiterbewegung

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Erwin PUSCHMANN („Gerber“)

8.2.1905-7.1.1943

Als Bauschlosser war P. Mitglied der SAJ, trat aber 1923 dem KJV bei. Von den Arbeitern des „Karo- Werkes“ wurde er im September 1925 mit der ersten österreichischen Jungarbeiterdelegation in die Sowjetunion gesandt. Ab 1929 war er arbeitslos und widmete sich, wie viele seiner Altersgenossen, dem aktiven Sport. Im Sportklub „Westend“ begeisterte er Jugendliche nicht nur zum Sport sondern vermittelte ihnen auch politische Inhalte. 1933, nachdem „Westend“ verboten worden war, initiierte P. den Arbeitersportverein „Olympia 1933“. Seit 1930 war Puschmann Mitglied der KPÖ. Sein politisches Engagement brachte ihn im Austrofaschismus mehrmals Haftstrafen und einen Aufenthalt im Anhaltelager Wöllersdorf ein. 1935 hielt er sich zur Schulung in Moskau auf, 1937 ging er nach Prag, dann mit der Parteiführung, der er angehörte, nach Paris und nach dem Einmarsch der Deutschen nach Jugoslawien. Von dort aus war er mit dem Wiederaufbau der Organisationsstrukturen der KPÖ befaßt. Puschmann agierte in Bratislava und Wien, hatte Kontakte zu Willi Frank, zu Anton Reisinger aber auch zum Gestapospitzel „Ossi“ (Kurt Koppel, wie sein richtiger Name lautete, war schon aus dem KJV bekannt und dann in Spanien als Polizeispitzel tätig. Mit seiner Lebensgefährtin Grete Kahane drang er in die illegale Organisation ein und lieferte so unzählige GenossInnen der Gestapo und somit dem Tode aus. Kahane wurde nach den Krieg verhaftet und hingerichtet. Koppel, der ebenfalls verhaftet werden konnte, gelang die Flucht und blieb verschwunden). Am 22.1.1941 wurde Puschmann verhaftet und, wie nahezu alle der damals führenden Genossen, in der Wiener Gestapozentrale am Morzinplatz unbeschreiblichen Folterungen ausgesetzt. Im Prozeß am 22.9.1942, wo neben ihn auch Franz Sebek, Anna und Franz Haider, Grete Schütte und Karl Lisetz angeklagt waren, wurde er (wie Sebek und Lisetz) zum Tode verurteilt und im Wiener Landesgericht geköpft. Auf dem Sportplatz des Slovan-Hütteldorf AC, Wien 14, Steinbruchstraße 5a befindet sich eine Gedenktafel für ihn. Sein Name findet sich auf der Gedenktafel für die 12 Zentralkomiteemitglieder, die anläßlich des 14. Parteitages der KPÖ (1948) im Haus des Zentralkomitees (Wien 9, Wasagasse) enthüllt wurde und sich jetzt im Haus der KPÖ Wien 10 (Wielandschule) befindet.

 

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