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Öffentliches Eigentum – eine Frage von Gestern?
Diskutanten und ReferentInnen:
Podiumsdiskussion, Freitag, 23. Juni 2006 
Mag. Christian Felber 
Geboren am 9. Dezember 1972 in Salzburg, Studium von Romanischer 
Philologie/Spanisch in Wien und Madrid, seit 1996 freier Publizist und Autor, 
2000 Mitbegründung und Aufbau von Attac Österreich, bis 2004 Pressesprecher, 
Publikationen u.a.: (gemeinsam mit Michel Reimon): Schwarzbuch Privatisierung. 
Wasser, Schulen, Krankenhäuser – Was opfern wir dem freien Markt? Wien 2003. 
DI Hannes Missethon 
Geboren am 26. Juni 1959 in Leoben, Studium der Werkstoffwissenschaften an 
der Montanuniversität Leoben, 1994 Gründung der Firma Hannes Missethon 
Unternehmensentwicklung GmbH, Bezirksparteiobmann der ÖVP Leoben seit 1998, 
1998–2002 Bundesrat, seit 2002 Abgeordneter zum Nationalrat und Verkehrssprecher 
der ÖVP, seit 2006 Landesgeschäftsführer der Steirischen Volkspartei. 
Dr. Werner Murgg 
Geboren am 7. Februar 1958 in Graz, Studium der Philosophie und Geschichte 
an der Universität Graz, seit 1994 Bezirkssekretär der Kommunistischen Partei 
Österreichs in Leoben, seit 1995 Gemeinderat bzw. seit 2005 Stadtrat von Leoben, 
seit 2005 Abgeordneter zum Steiermärkischen Landtag. 
DI Dr. Rudolf Streicher 
Geboren am 19. Jänner 1939 in Wallsee, Manager und Politiker (SPÖ), 1981–86 
Generaldirektor und Vorstandsvorsitzender der Austria Metall AG, 1986 und 
1992–98 Generaldirektor der Steyr–Daimler–Puch AG, 1986–91 Bundesminister für 
öffentliche Wirtschaft und Verkehr, 1999–2001 Vorstandsvorsitzender der 
Österreichischen Industrieholding AG, Präsident der Wiener Symphoniker. 
Gottfried Zauner 
Geboren 1951, 1972 Eintritt in die damalige Post- und Telegraphenverwaltung, 
gewerkschaftlich tätig seit 1977, seit 1987 Personalvertreter der Post AG, 
Absolvent der Sozialakademie der Arbeiterkammer Wien, Sozialwissenschaftliches 
Studium an der Université de Marc Bloch (Strasbourg), seit 2002 Vorsitzender der 
Gewerkschaft der Post- und Fernmeldebediensteten Oberösterreich. 
Symposium, 24. Juni 2006 
DDr. Werner Anzenberger 
Geboren am 8. September 1962, Studium der Rechtswissenschaften und 
Geschichte an der Universität Graz, Jurist und Historiker, Leitender Sekretär 
der Arbeiterkammer Steiermark (Leiter der Expositur Leoben und Fachkoordinator 
der Außenstellen), zahlreiche Publikationen, u.a. Finanzstrafrecht und 
Menschenrechtskonvention (ORAC 1989), Absage an eine Demokratie – Karl Kraus und 
der Verfassungsbruch 1933/34 (Leykam 1997), Bruck/Mur 1934 – Eine Region im 
politischen Widerstand (OD-Verlag, 1999) 
An Hand der ÖIAG-Gesetze 1993, 1996, 2000 und 2003 soll die 
Reprivatisierung verstaatlichter Unternehmen kurz beleuchtet werden. 
Insbesondere ist dabei auf die Auswirkungen der „schwarz-blauen Wende“ 2000 
einzugehen, wobei Alternativen zur vollständigen Aufgabe öffentlicher Mitsprache 
in strategisch wichtigen Unternehmen aufgezeigt werden. 
Willi Gaisch 
Geboren am 3. Juli 1922, Tischler und Journalist, 1936 Beitritt zum 
Kommunistischen Jugendverband, 1938 zur KPÖ, Teilnehmer am antifaschistischen 
Widerstand, Verhaftung und Verfolgung durch die Gestapo, nach 1945 Redakteur der 
„Wahrheit“, Bezirkssekretär der KPÖ in Graz, steirischer Landessekretär, 1961–91 
Mitglied des Zentralkomitees, 1979–91 Landesobmann der KPÖ Steiermark. 
Dr. Heimo Halbrainer 
Geboren 1963, Studium der Geschichte an der Universität Graz, Historiker, 
Leiter von „CLIO - Verein für Geschichts- und Bildungsarbeit“. 
Forschungsschwerpunkte und Veröffentlichungen: Widerstand und Verfolgung, 
Jüdisches Leben, Kulturpolitik, Nachkriegsjustiz. 
Ein Jahr vor der Verabschiedung des ersten 
Verstaatlichungsgesetzes versammelten sich ab Juni 1945 Arbeiter der steirischen 
Betriebe und forderten in Kundgebungen, Konferenzen und Resolutionen die 
Verstaatlichung der Betriebe und Banken. Dabei knüpften die obersteirischen 
Arbeiter einerseits an die gescheiterten Sozialisierungsversuche im Frühjahr 
1919 an, als in Donawitz und Seegraben die Arbeiter die Alpine "sozialisierten". 
Andererseits verwiesen sie in ihren Resolutionen auf die Rolle der Alpine, der 
Schoeller-Bleckmann-Werke und anderer Betriebe als Finanziers und Unterstützer 
zuerst der faschistischen Heimwehren und ab 1933 der Nationalsozialisten. Die 
Verstaatlichung dieser Betriebe – so die Forderungen an die Provisorische 
Regierung –, die die Arbeiter nach der Flucht der Betriebsleiter unter 
schwierigsten Bedingungen ab Mai 1945 teilweise in Eigenregie weitergeführt oder 
wieder in Gang gesetzt hatten, sollten die Voraussetzung für den wirklichen 
Wiederaufbau der Wirtschaft und damit im Interesse aller Schichten des 
österreichischen Volkes sein. 
Univ.-Prof. Dr. Hans Hautmann 
Geboren am 22. August 1943, Studium der Geschichte und Germanistik an der 
Universität Wien, 1982 Universitätsdozent für Neuere Geschichte und 
Zeitgeschichte an der Universität Linz, Assistenzprofessor, seit Oktober 1997 ao. 
Universitätsprofessor, 1996–98 und 2000–05 Institutsvorstand des Instituts für 
Neuere Geschichte und Zeitgeschichte, 1993–2005 Präsident der Alfred Klahr 
Gesellschaft. 
Das Referat ist als allgemeine Einführung in das Thema des Symposiums 
konzipiert und gibt einen Überblick über die Geschichte des verstaatlichten 
Wirtschaftssektors seit 1945. Dieser war stets Objekt ökonomischer, sozialer und 
politischer Auseinandersetzungen, die mal verdeckt, mal offen ausgetragen 
wurden. Da seine Entwicklung das wechselnde Kräfteverhältnis zwischen den 
Gesellschaftsklassen in Österreich paradigmatisch widerspiegelt und uns 
wesentliche Aufschlüsse darüber vermittelt, zu welchen Zeitpunkten und unter 
welchen Rahmenbedingungen die Machtverschiebungen stattfanden, die Aufstieg und 
Fall der Verstaatlichten bewirkten, wird in der Darstellung gerade darauf der 
Schwerpunkt gelegt. 
Ernest Kaltenegger 
Geboren am 28. November 1949, 1965–68 Obmann der Sozialistischen Jugend in 
Obdach, 1970–71 Bezirksobmann der SJ in Judenburg, 1972 Obmann der 
Kommunistischen Jugend in Graz, darauf Landessekretär der KJÖ, seit 1981 
Mitglied des Grazer Gemeinderats, 1998–2005 Wohnbaustadtrat in Graz, seit Herbst 
2005 Abgeordneter zum Steiermärkischen Landtag, Klubobmann des 
KPÖ-Landtagsklubs. 
Dr. Margareta Kreimer 
Geboren am 27. März 1964, Studium der Volkswirtschaftslehre an der 
Universität Graz, Lehrtätigkeit am Institut für Volkswirtschaftslehre der 
Universität Graz, Universitätsassistentin, Forschungsschwerpunkte: 
Arbeitsmarkttheorie und -politik, Diskriminierungstheorien, Wirtschafts- und 
Sozialpolitik, Feminist Economics. 
Wenn die Thematik der Verstaatlichung bzw. Reprivatisierung von Eigentum 
analysiert wird, wird selten auf den Bereich sozialer Dienstleistungen Bezug 
genommen. Dies hat den einfachen Grund, dass Pflege- und Betreuungsleistungen 
letztlich nicht „marktfähig“ sind. Ohne öffentliches Angebot und/oder 
Subventionen durch die öffentliche Hand würde es daher zu einer massiven 
Unterversorgung mit sozialen Dienstleistungen kommen. Die Entwicklungen sowohl 
im Bereich der Kinderbetreuung als auch im Bereich der Langzeitpflege für ältere 
und dauerhaft kranke Menschen stellen Anforderungen an eine Ausweitung des 
öffentlichen Engagements in diesem Arbeitsmarktsegment – was allerdings der weit 
verbreiteten Sparpolitik öffentlicher Haushalte widerspricht. Im Referat sollen 
zuerst die Besonderheiten dieses Arbeitsbereiches, die ein vollständiges Angebot 
über Märkte verhindern, aufgezeigt werden, um dann am Beispiel Österreich zu 
analysieren, wie staatliches Engagement im sozialen Dienstleistungssektor 
aussieht bzw. aussehen könnte. 
Mag. Miron Passweg 
Geboren am 22. Juni 1956, Studium der Volkswirtschaft an der Universität 
Wien, seit 1987 wirtschaftspolitischer Referent (später Sekretär) in der 
Arbeiterkammer Wien, bis 1992 im Referat Industrie- u. Technologiepolitik mit 
den Schwerpunkten Forschungs- und Technologiepolitik, internationale 
Direktinvestitionen, Kapitalmarkt, seither in der Abteilung Wirtschaftspolitik 
mit den Schwerpunkten Forschungs- und Technologiepolitik, Industriepolitik, 
Förderungspolitik sowie Privatisierungspolitik. 
Durch die Privatisierungspolitik der letzten Jahre wird wirtschafts- und 
industriepolitischer Spielraum nachhaltig aufgegeben. Auf die Erhaltung von 
Konzernzentralen wesentlicher Industrieunternehmen wird dabei genauso wenig 
Rücksicht genommen, wie auf die Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit der 
Bevölkerung bei Infrastrukturunternehmen. Damit werden ohne ökonomische 
Notwendigkeit ganze Unternehmensstandorte und die damit verbundenen 
Arbeitsplätze gefährdet. 
Karl Rußheim 
Geboren am 15. Mai 1931, Lehre im Hüttenwerk Donawitz, seit 1956 
Betriebsrat, jahrelang Mitglied des Zentralbetriebsrats der VOEST–Alpine, des 
Zentralvorstands der Gewerkschaft und der Landesexekutive des ÖGB–Steiermark, 
eine Periode Mitglied des Aufsichtsrats der VOEST–Alpine, 28 Jahre lang 
Arbeiterkammerrat, 1965–90 Mitglied des Zentralkomitees der KPÖ und der 
Landesleitung Steiermark, 2000–05 Gemeinderat in Trofaiach. 
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