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Ludwig SCHMIDT
27.11.1913-14.1.1943
Als Lehrling
(kaufm. Angestellter) trat Schmidt,
der Sohn einer Straßenbahnerfamilie in Wien-Breitensee, der Gewerkschaft und
der SAJ bei, dann auch dem Schutzbund. Nach 1934 wurde Sch. Funktionär im KJV.
Auch ihn brachte seine politische Aktivität im Austrofaschismus 1935 eine Haft
im Anhaltelager Wöllersdorf ein, wo die dort ebenfalls inhaftierten Kommunisten
seine Kenntnisse des Marxismus-Leninismus vertiefen halfen. Schmidt war in den
Bezirken 13., 14. und 15. aktiv und in der Leitung des KJV. Er ging, nachdem er
sich im Sommer 1938 in Prag aufgehalten und nach Wien zurückgekehrt war, nach
Paris. Von dort kommend, traf Schmidt unter falschem Namen am 25.7.1939 wieder in
Wien ein, knüpfte zu verschiedensten Funktionären Kontakte und beteiligte sich
aktiv am Widerstandskampf. Am 9.12.1939 verhaftet, wurde Schmidt in Berlin am
19.2.1942 zu lebenslanger Haft, und in einem weiteren Verfahren am 4.11.1942
zum Tode verurteilt und in Berlin-Plötzensee geköpft. „Ein solcher Verbrecher
an Volk, Führer und Reich hat zur Sühne für seine Tat und um der Sicherheit des
Reiches Willen den Tod verdient“, hieß es in der Urteilsbegründung, das der
Vorsitzende des Besonderen Senats, Volksgerichtsrat Dr. Greulich unterfertigte.
Eine Woche nach seiner Verurteilung schrieb er an seine Mutter und seine
„Lieben“: „Ich glaube, es ist nicht das erstemal und bestimmt nicht das
letztemal, daß im Garten der kleinen Leute, der Arbeiter- und
Angestelltenfamilien der Sturm ein Pflänzchen knickt und es vernichtet. Dafür
kann das Pflänzchen nicht und auch nicht der Gärtner. Solange es Stürme gibt,
wird dieses Gesetz gelten.“
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