Klahr    Alfred Klahr Gesellschaft

Verein zur Erforschung der Geschichte der Arbeiterbewegung

Drechslergasse 42, A–1140 Wien

Tel.: (+43–1) 982 10 86, E-Mail: klahr.gesellschaft@aon.at


 

Home
AKG
Veranstaltungen
Mitteilungen
Publikationen
Geschichte
Links

 

Oskar GROSSMANN

6.2.1903-1944 (?)

Grossmann, in Teplitz (Schönau/Böhmen) geboren, war bald nach Gründung des KJV dessen Mitglied (ca. 1920), wo er recht bald in führende Funktionen aufstieg. Er gehörte zu jener Gruppe, die in dieser Zeit den Jugendverband stark prägten (Hugo Zucker, Alfred Klahr, Arnold Reisberg u.a.). 1930 wurde Grossmann Redakteur des Zentralorgans der KPÖ „Rote Fahne“ und ins ZK der KPÖ gewählt. Er verfaßte unzählige Artikel, die sowohl im theoretische Organ der KPÖ „Weg und Ziel“ erschienen sind (diese Zeitschrift erschien erstmals 1935), als auch in den internationalen kommunistischen Zeitschriften „Basler Rundschau“ und „Kommunistische Internationale“. Von Juni 1932 bis November 1935 war er der Vertreter der KPÖ im Exekutivkomitee der Kommunistischen Internationale. Grossmann war nach der Besetzung Prags mit der österreichischen Parteileitung nach Paris gegangen und blieb auch nach dem Einmarsch Hitlerdeutschlands in Frankreich. Grossmann war dort Chefredakteur der von den österreichischen Kommunisten produzierten „Nouvelles d´Autriche“ und ging dann nach Südfrankreich, wo er der politische Leiter der österreichischen Widerstandskämpfer im Marquis und verantwortlich für den „Soldat am Mittelmeer“ war, einer Zeitung, die zur antifaschistischen Agitation unter den deutschen Soldaten in Südfrankreich herausgegeben wurde. Der Kampf der Widerstandsbewegung in Frankreich gegen die Nazifaschisten wurde nicht nur mit Flugblättern geführt. Er hatte auch Aspekte eines Partisanenkampfes, zu der auch Sabotageaktionen zählten. Welchen Stellenwert die Gestapo der Auffindung und Zerschlagung der österreichischen Gruppe beimaß, kann daran ermessen werden, daß zu ihrer Bekämpfung Gestapogruppen aus Wien anreisten. Am 27. Mai 1944, nach 22 Uhr, explodierte in einem Vorort von Lyon eine Bombe, die deutschen Wehrmachtssoldaten galt. Grossmann, der illegal den Namen „Lucien“ trug und sich zufällig noch zu dieser Zeit in der Öffentlichkeit aufhielt, wurde dabei schwer verletzt und seines Augenlichtes beraubt. Die Gestapo brachte ihn in ein Krankenhaus, doch die Versuche der österreichischen Widerstandskämpfer, ihn dort herauszuholen, scheitern. Die Gestapo wußte recht bald, daß es sich beim Schwerverletzten um den lange gesuchten Grossmann, den führenden Funktionär der KPÖ handelt. Sie brachte ihn einen Monat später in einen ihrer Folterkeller von Lyon, der Stadt, in der der „Schlächter von Lyon“, Klaus Barbie, sein Unwesen trieb. Dort verlieren sich seine Spuren. Der Gemeindebau in Wien 20, Denisgasse 39-41 trägt seinen Namen; Sein Name findet sich auf der Gedenktafel für die 12 Zentralkomiteemitglieder, die anläßlich des 14. Parteitages der KPÖ (1948) im Haus des Zentralkomitees (Wien 9, Wasagasse) enthüllt wurde und sich jetzt im Haus der KPÖ Wien 10 (Wielandschule) befindet.

 

Zurück Home Nach oben Weiter