Klahr    Alfred Klahr Gesellschaft

Verein zur Erforschung der Geschichte der Arbeiterbewegung

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Manfred Mugrauer: Geschichte in möglichen Perspektiven denken

Anknüpfend an das Marxsche Spätwerk entwickeln Wolfgang Eichhorn und Wolfgang Küttler in den Sitzungsberichten der Leibniz-Sozietät eine zeitgemäße Interpretation des Marxschen Formationsansatzes.

Der Ordnungswechsel in der DDR hat auch um die Akademie der Wissenschaften der DDR keinen Bogen gemacht. Ging es nach dem Willen der Herrschenden, so sollte mit der AdW auch die Gelehrtensozietät ohne viel Aufsehen von der Bildfläche verschwinden, wobei die 1990 im Einigungsvertrag angeführte Garantie ihrer Weiterexistenz kein Hindernis sein sollte: mit der Gründung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) hielt der Berliner Wissenschaftssenator die Gelehrtensozietät für gegenstandslos und teilte den Mitgliedern das Erlöschen ihrer Mitgliedschaft mit. Ein juristisch erforderlicher Rechtsakt zur Auflösung fehlte, handelte es sich doch um einen Bruch des Einigungsvertrags. Während die AdW der DDR „in einer ungebrochenen Kontinuität in der Regenerierung ihrer Mitglieder durch Selbstwahl (stand), die über die AdW der DDR, die Deutsche Akademie der Wissenschaften in die Preußische hinein- und damit bis an die Ursprünge der Leibnizschen Gründung zurückreichte“, /1/ handelt es sich bei der BBAW um eine Neugründung. So bildete nur wenige Monate nach dem Ende ihres offiziellen Daseins eine Gruppe von Mitgliedern der Gelehrtensozietät die Leibniz-Sozietät, die damit in der personellen Kontinuität und Tradition der Leibnizschen Gründung steht. Zehn Jahre später ist die Leibniz-Sozietät „eine wissenschaftlich autonome, interdisziplinär arbeitende, pluralistisch zusammengesetzte und staatsferne Gelehrtensozietät, die durch ihre wissenschaftlichen Leistungen einen wichtigen Platz in der scientific community einnimmt“. /2/
Die Leibniz-Sozietät gibt neben den „Abhandlungen“ etwa achtmal jährlich die Reihe „Sitzungsberichte“ heraus, die hierzulande bislang viel zu wenig Beachtung gefunden hat. Zu verweisen ist in aller Kürze auf Beiträge von Reinhard Mocek über postmodernes Denken (SB 4), mehrere wissenschaftstheoretische Aufsätze von Herbert Hörz, solche zur Dialektik von Hans Heinz Holz, Beiträge von Kurt Pätzold über den Holocaust (19) und die deutsche Wehrmacht (35), Wolfgang Fritz Haugs „Philosophieren mit Brecht und Gramsci“ (19), und nicht zuletzt auf die geschichtstheoretischen Studien von Wolfgang Küttler und Wolfgang Eichhorn (8).

Geschichtsphilosophie und Formationskonzept

Der vorliegende Band 37 enthält Beiträge, die im Februar 2000 in Berlin auf einem wissenschaftlichem Kolloquium der Leibniz-Sozietät zum 70. Geburtstag Wolfgang Eichhorns gehalten wurden. Sie widmen sich dem Hauptarbeitsgebiet des Jubilars: der Geschichtsphilosophie. Das Spektrum der Fragestellungen umfasst generell wissenschaftsgeschichtliche (Herbert Hörz) und erkenntnistheoretische (Hans Heinz Holz) Probleme, Vergleichsfragen aus naturwissenschaftlicher, speziell meteorologischer Sicht (Karl-Heinz Bernhardt), Probleme der Ideologietheorie (Erich Hahn), der Pädagogik (Gerhart Neuner) und schließlich der Formationstheorie speziell am Beispiel des Spätwerkes von Karl Marx (Wolfgang Küttler). Letzterer Aufsatz knüpft an den wenige Monate zuvor erschienenen Aufsatz „Geschichte in möglichen Perspektiven denken. Formationsfolgen im 19. und 20. Jahrhundert“ von Wolfgang Eichhorn und Wolfgang Küttler an, der das Herzstück der Sitzungsberichte Nr. 34 (Seitenzahlen beziehen sich i.d.F. auf diesen Band) ausmacht.
Ihnen zugrunde liegt die Fragestellung, ob der Marxsche Formationsansatz, das Marxsche Konzept der progressiven Entwicklung ökonomischer Gesellschaftsformationen „überhaupt noch tragfähige Denkpotentiale bereit(hält), zumal er gegenwärtig in den etablierten Geistes- und Sozialwissenschaften im Einklang mit dem Trend, ´große Theorien´ abzulehnen, kaum mehr wahrgenommen wird“. (S. 7) Daran knüpfen sich die Bemühungen Küttlers und Eichhorns, „die Problematik der Formationsentwicklung in der Gegenwart unter dem Gesichtspunkt der Globalisierung und der Gesellschaftstransformation gründlicher und umfassender (zu untersuchen) – unter Einbeziehung der philosophisch-methodologischen und erkenntnistheoretischen Grundlagendebatten in den Sozial- und Geisteswissenschaften“. /3/ Zugleich verbindet sich die Erörterung von Perspektiven einer im Marxschen Sinne formationsgeschichtlich begründeten Gesellschaftstheorie mit einer kritischen Bilanz von Geschichtstheorie und –methodologie in der DDR, /4/ vor allem in Bezug auf die Theorie der ökonomischen Gesellschaftsformation.
Eichhorn und Küttler knüpfen in ihrem Beitrag „Geschichte in möglichen Perspektiven denken“ an ihr 1989 veröffentlichtes Buch „... daß Vernunft in der Geschichte sei...“ /5/ als jenem Versuch, „einige Fragen der marxistischen Formations- und Revolutionstheorie im gesamthistorischen Zusammenhang und vor allem für das 19. und 20. Jahrhundert kritisch zu behandeln“, an (S. 7). Es stellte gewissermaßen auch einen Schlusspunkt jener Studien dar, die unter der Leitung von Ernst Engelberg und Wolfgang Küttler im Forschungsbereich „Methodologie und Geschichte der Geschichtswissenschaften“ am Zentralinstitut für Geschichte der AdW der DDR betrieben wurden. Zu nennen ist in diesem Zusammenhang vor allem das epochale Werk „Formationstheorie und Geschichte“, /6/ eine Text- und Kontextanalyse des formations- und revolutionsgeschichtlichen Denkens von Marx, Engels und Lenin.
Diese Forschungen sind wohl das beste Beispiel dafür, wie nach Stalins Tod Wege aus der Stagnation und Erstarrung beschritten und damit – vor allem im Zuge der in den 60er Jahren einsetzenden Debatten über das Verhältnis von marxistisch-leninistischer Philosophie und Einzelwissenschaften, insbesondere über den Gegenstand der Geschichtswissenschaft und der Soziologie als Einzeldisziplinen /7/ – die Kanonisierung des Leninismus aufgebrochen werden konnte. In weiterer Folge musste „der philosophische Kanon (...) differenziert und für einzelwissenschaftliche Rationalisierung, d.h. Methodisierung und Theorienbildung geöffnet werden“. /8/ Wie andere Disziplinen auch habe die Geschichtswissenschaft ihren besonderen Gegenstand mit einem fachspezifischen, theoretischen und methodologischen Instrumentarium zu erforschen. Es ergab sich ein relativ breites Spektrum von fachspezifischen Konkretisierungen und Subtheorien. Wolfgang Küttler prägte dafür die Wendung von den „speziellen Theorien und Begriffen mittleren Gültigkeitsbereichs“. /9/ Die formationstheoretischen Forschungen waren dabei konzentriertester Ausdruck der Bemühungen nach einer Erweiterung des Forschungsspielraums, Ausdruck flexibler Bestrebungen nach internationaler Kommunikation /10/ und methodischer Öffnung, nach einer kritisch historisierten und operationalisierten marxistischen Methodologie, freilich vor dem Hintergrund, ein „im wesentlichen vorgegebenes Theoriegefüge ´weiterzuentwickeln´, zu ergänzen, zu erweitern, durch Elemente anderer Konzepte höchstenfalls zu bereichern“. /11/ Nicht umsonst war in der Geschichtswissenschaft der BRD der 70er und 80er Jahre in Hinblick auf das Formationskonzept die Rede von einem „Theorie- und Methodenboom in der DDR“, von einer „östlichen Theorie- und Methodologiekonjunktur“, von einer Historisierung der „Werkstatt“ der Begründer des Marxismus durch Methodologie und Theoriebildung. /12/ Diese externe Beobachtung gibt nicht zuletzt auch einen Hinweis darauf, dass es keinesfalls möglich ist, die Ergebnisse marxistisch-leninistischer Forschungen in den realsozialistischen Ländern pauschal als Dogmatismus abzutun, die Leistungen der Geschichtswissenschaft pauschal als „ideologische Verfremdung“, sie als Herrschafts- und Legitimitätshistorie zu charakterisieren.

Formationstheorie heute

„Als Grundlage des sozialistischen Normen- und Wertebegriffssystems ebenso wie gesellschaftspolitischer Strategie und gesellschaftswissenschaftlicher Heuristik“ bündelt „die Kategorie ´ökonomische Gesellschaftsformation´ (zusammen mit ´sozialer Revolution´ und ´Klasse´ bzw. ´Klassenkampf´) gewissermaßen „das gesamte Spektrum der strittigen Probleme“. Insofern kam ihr als oberster Struktur- und Entwicklungsbegriff die „Doppelfunktion einer verbindlichen historischen Weltanschauung und – davon abgeleitet – einer als allgemeingültig akzeptierten Basistheorie der Geschichts- und Gesellschaftswissenschaften“ zu. /13/ Die oben genannten Debatten um den Gegenstand und die Eigenständigkeit von Geschichte im Verhältnis zur Philosophie verstärkten die Bemühungen, die Marxsche Kategorie der „ökonomischen Gesellschaftsformation“ und die darin zusammengefassten gesellschaftstheoretischen Aussagen als heuristisches Prinzip konkreter Forschung zu operationalisieren, als Methode zu entwickeln. /14/ Theorie und Methode der historischen Formationsanalyse wurden als struktur- und systemgeschichtlicher Ansatz weiter ausgearbeitet.
Damit kommen wir zurück zur eingangs genannten Aufgabe, die Formationstheorie zu entwickeln im Hinblick auf die „soziale, ökonomische, ökologische und fortschreitende Differenzierung der Umbruchprozesse seit dem letzten Drittel des 20. Jh.“, /15/ nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Frage, „wie die gesellschaftlichen Perspektiven der Menschheit überhaupt theoretisch zu denken sind, welche Transformationsrichtungen, welche Gestaltungsmöglichkeiten und -prinzipien und welche Subjekte möglichen und notwendigen gesellschaftlichen Fortschritts es gibt oder geben kann“ (S. 8).
Küttler und Eichhorn knüpfen an das Marxsche Konzept des weltgeschichtlichen Formationsprozesses an, das sich gegen Ende der 50er Jahre andeutete und vor allem in seinem (früher weithin unterschätzten) Spätwerk nach der Epochenwende 1870/71 enthalten ist. Sie problematisieren die von Marx 1859 „ohnehin nur mit größter Vorsicht als Interpretationsmöglichkeit angebotene, später leider dogmatisch fixierte Formationsfolge der klassenantagonistischen Gesellschaften im mediterran-europäischen Raum“ als „nur eine Entwicklungsreihe“ (S. 13). Ihnen geht es darum, eine mehrdimensionale Auffassung der Formationsgeschichte, eine weitere Interpretation von „Gesellschaftsformation“, ja einen veränderten Bedeutungsgehalt des Terminus freizulegen: den vorausgehenden urgesellschaftlichen Formierungsprozess charakterisieren sie als eine primäre Entwicklungsreihe unterschiedlicher, älterer und jüngerer Schichten. „Das Nacheinander der ´primären´ und ´sekundären´ Reihe geht mit der Entstehung der letzteren, d.h. der antagonistischen Klassengesellschaften, in ein variantenreiches Nebeneinander von Gesellschaften und Kulturen über, die sich nach dem Grad der Auflösung der primären, auf Gemeineigentum beruhenden Gemeinwesen selbst wieder in unterschiedlichen Entwicklungsreihen formieren.“ (ebd.) Daran knüpft sich der Gedanke, „übergreifende, zugleich sozialökonomische und kulturelle Entwicklungen dieser Art (...) genetisch als Formationsreihen und strukturell als Grundtypen gesellschaftlicher Formation vom geläufigen engeren Formationsbegriff“ zu unterscheiden“ (ebd.). In diesem Sinne enthielt das Marxsche Spätwerk – ganz entgegen weit verbreiteter Eurozentrismusvorwürfe – wichtige Ansätze einer „multiversalen formationsgeschichtlichen Sichtweise“ (S. 14).
Eichhorn und Küttler liefern eine Skizze der wichtigsten Revolutions- und Formationsprozesse des 20. Jahrhunderts, wobei es ihnen darum geht, die mit dem bisherigen Formationsdenken verbundenen „Auffassungen von den Gesetzmäßigkeiten formationeller Entwicklungs- und Übergangsprozesse kritisch zu überprüfen“ (S. 31). Im Zusammenhang mit ihrer Analyse der gesellschaftlichen Entwicklungsprozesse im 20. Jahrhundert, allen voran des „alternativen Gesellschaftstyps“ und des Systemkonflikts, beleuchten sie die vor diesem Hintergrund /16/ „dogmatisch verengte Version der Formationstheorie, die für die gesamte Weltgeschichte, Gegenwart und Zukunft einseitig auf den Fortschritt zum sowjetisch geprägten Modell fixiert war“ (S. 26).
Dieser unilinearen Entwicklungsauffassung eines „universell gültigen Geschichtsfahrplans“ /17/ halten sie die Leibnizsche „Denkleistung“ entgegen, „das Mögliche oder in Möglichkeiten zu denken, und das bedeutet im Hinblick auf gesellschaftspolitische Fragen, in Alternativen zu denken“. (S. 32) /18/ In den Mittelpunkt rückt das Problem der Geschichtsresultante, müssen doch auch „gesellschaftstransformatorische Prozesse und die Entstehung neuer gesellschaftlicher Strukturen (...) unter dem Aspekt der Resultanten- oder Synthesebildung gesehen werden“. (S. 33) Auch heute bilden sich „formationelle Neuansätze aus, indem unterschiedliche Strukturen, Interessen, Tendenzen, Traditionen aufeinandertreffen, indem heterogene Reproduktionsweisen, Kulturen und Lebensweisen einander überlagern, beeinflussen, in ein Spannungsverhältnis geraten usw.“ (ebd.)

Transformationsdruck

Es geht Eichhorn und Küttler darum, entgegen der verarmten Formationsauffassung und der damit verbundenen Epochebestimmung der kommunistischen und Arbeiterparteien von 1957/60/69 „die für die Formationsperspektiven praktisch wie theoretisch ins Gewicht fallenden Modifikationen und Aberrationen“ nicht auszublenden, „sondern gerade in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit“ zu rücken (S. 36). Es geht ihnen darum, den Blick zu öffnen für die große Variationsbreite und strukturelle Vielfalt von Formationsprozessen, für unterschiedliche Stadien und Formierungsschübe. Ausgehend von ihrer Charakterisierung des Kapitalismus als „tertiäre Stufe“ (S. 38), als Entwicklungsreihe der Kapitaldominanz (nach der „traditionellen Agrargesellschaft“ als Synonym für die sekundäre antagonistische Reihe) werfen sie die Frage auf, ob heute nicht manches darauf hindeute, dass ein Umbruch des Formationsgrundtyps begonnen habe. Sie problematisieren „den Transformationsdruck der Gegenwart über die aktuelle Kapitalherrschaft hinaus als Existenzfrage der menschlichen Zivilisation“ (S. 39).

Im Mittelpunkt steht „die Problematik der Produktivkraftentwicklung und der Gestaltungsmöglichkeiten von Entwicklungsprozessen in der Dialektik von Produktivkraftentwicklung und Produktionsverhältnissen“ (S. 40). Die Widersprüche, die sich in diesem Bereich ausbilden, sind oft beschrieben worden und können hier mit den Stichworten Umwälzung der Arbeits- und Lebensweise, allen voran „von Wissenschaft und Technik und damit aller Bereiche der Produktion, der Kommunikation und Konsumtion, Wandel der Arbeitswelt und der Bildung und Ausbildung, ein neuer Schub der Kapitalkonzentration mit riesigen Fusionen, (...) Vergrößerung des Entwicklungsgefälles in den reichen Ländern wie auch zwischen diesen und den Entwicklungsländern“ (ebd.) nur angedeutet werden. Eichhorn und Küttler sprechen von einer „informations- und kommunikationstechnologischen Revolution“, von der „Verwandlung des Produktionsprozesses in einen wissenschaftlichen Prozeß“ (S. 41). Für sie deutet vieles darauf hin, dass diese „aktuellen Umbrüche die gesamte moderne Zivilisation bis in ihre Tiefenschichten erschüttern und dadurch in ihrer kulturgeschichtlichen Bedeutung nur mit der sogenannten neolithischen oder agrarischen Umwälzung zu vergleichen sind“ (ebd.).
So gelangen sie letztlich zum Schluss der „unverzichtbaren Bedeutung des Marxschen Formationskonzepts einer komplexen sozialökonomisch begründeten Gesellschaftsanalyse“ (S. 46) Vor allem im Hinblick auf postmoderne Theorien verweisen sie auf den „Kernpunkt des ganzen Marxschen formationstheoretischen Ansatzes, seiner geschichtsphilosophischen Konzeption und seines Konzepts des Kommunismus als Fortschritt zur gesellschaftlichen Entfaltung der produktiven Kräfte der Menschheit“, nämlich die „Kulturaufgabe der Menschheit, (...) begründete Erwägungen und Visionen über eine Welt zu erarbeiten, in der die Entwicklung der produktiven Kräfte der Menschen der Wohlfahrt aller und der freien Entwicklung der menschlichen Individualität dient und die Verwandlung der produktiven Kräfte in destruktive verhindert wird“ (S. 31).

Sitzungsberichte der Leibniz-Sozietät, Bd. 34 (1999) und Bd. 37 (2000). Berlin: Trafo-Verlag, 35 DM je Band
Kontakt: Leibniz-Sozietät Redaktionskollegium, Postfach 84 01 26, D-12531 Berlin

Anmerkungen

1/ Wöltge, Herbert: Die unausrottbare societas; in: Sitzungsberichte der Leibniz-Sozietät, Bd. 8. Velten: Becker 1996, S. 151.
2/ Hörz, Herbert: 300 Jahre Leibnizsche Gelehrtensozietät in Berlin. Bericht des Präsidenten zum Leibniztag 2000; in: Sitzungsberichte der Leibniz-Sozietät, Bd. 37. Berlin: Trafo-Verlag 2000, S. 129.
3/ Eichhorn, Wolfgang: Die Leibniz-Sozietät im Jahre 2001. Bericht des Präsidiums an die Geschäftssitzung des Plenums am 17. Januar 2002; Homepage der Leibniz-Sozietät http://www2.rz.hu-berlin.de/leibniz-sozietaet.
4/ Vgl. Küttler, Wolfgang: Geschichtstheorie und -methodologie in der DDR; in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft (ZfG), Nr. 1/1994, S. 8–20.
5/ Eichhorn, Wolfgang/Küttler, Wolfgang: „.... daß Vernunft in der Geschichte sei“. Formationsgeschichte und revolutionärer Aufbruch der Menschheit. Berlin: Dietz 1989.
6/ Formationstheorie und Geschichte. Studien zur historischen Untersuchung von Gesellschaftsformationen im Werk von Marx, Engels und Lenin, hg. von Ernst Engelberg und Wolfgang Küttler. Berlin: Akademie-Verlag 1978; dem vorausgegangen waren (neben einigen Sitzungsberichten der AdW) die im Akademie-Verlag erschienenen Bände „Probleme der Geschichtsmethodologie“, hg. von Ernst Engelberg 1972 und „Probleme der geschichtswissenschaftlichen Erkenntnis“, hg. von E. Engelberg und W. Küttler 1977. Es folgten 1983 „Das geschichtswissenschaftliche Erbe von Karl Marx“, 1985 „Gesellschaftstheorie und geschichtswissenschaftliche Erklärung“ und 1986 „Marxistische Typisierung und idealtypische Methode in der Geschichtswissenschaft“; in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben dürfen die „Studien zur vergleichenden Revolutionsgeschichte“ von Manfred Kossok und der Band „Zur Dialektik des Geschichtsprozesses. Studien über die materiellen Grundlagen der historischen Grundlagen“ von Wolfgang Eichhorn und Adolf Bauer 1983.
7/ Dabei wurde der Standpunkt korrigiert, dass die Geschichte im wesentlichen nur stofflich auszufüllen und zu konkretisieren habe, was an Theorie durch die Philosophie und die systematischen Gesellschaftswissenschaften vorgegeben sei; vgl. Küttler, W.: Die historische Methode aus marxistisch-leninistischer Sicht; in: Historische Methode, hg. von Christian Meier und Jörn Rüsen. München; dtv 1988 (Beiträge zur Historik 5), S. 81–99, hier S. 88. Zu verweisen ist auf die methodologischen Debatten über die Beziehung des Logischen und Historischen, u.a. Richter, Gudrun: Gesetzmäßigkeiten und Geschichtsprozeß. Logisches und Historisches. Berlin: Dietz 1985.
8/ Vgl. Küttlers Aufsatz über die widerspruchsvolle Rezeptions- und Wirkungsgeschichte des Formationskonzepts „Formationstheorie zwischen Dogma und Wissenschaft“; in: Utopie kreativ, Nr. 73/74 (1996), S. 65–80, hier S. 71; Ausführungen zum Zusammenhang von praktischem Scheitern und kognitiven Defiziten finden sich bei Küttler, W.: Formationstheorie und Moderne; in: Sitzungsberichte der Leibniz-Sozietät, Bd. 8, a.a.O., S. 17-56, bes. S. 45ff.
9/ Vgl. Küttler, W.: Begriffsbildung und Gesetzesproblematik in Geschichte und Geschichtserkenntnis; in: ZfG, Nr. 9/1981.
10/ Die geschichtsmethodologischen Arbeiten in der DDR wurden direkt auch auf internationale Wirkung angelegt; vgl. die in Anm. 6 angeführten Bände.
11/ Küttler, W.: Hat „marxistische“ Geschichtsschreibung noch eine Zukunft?; in: Jarausch, Konrad H.: Zwischen Parteilichkeit und Professionalität. Bilanz der Geschichtswissenschaft der DDR. Berlin: Akademie-Verlag 1991, S. 165–184, hier S. 175.
12/ exemplarisch Fischer, Alexander/Heydemann, Günther (Hg.): Geschichtswissenschaft in der DDR, Bd. 1: Historische Entwicklung, Theoriediskussion und Geschichtsdidaktik. Berlin: Duncker u. Humblot 1988.
13/ Küttler, W.: Formationstheorie zwischen Dogma und Wissenschaft, a.a.O., S. 66.
14/ vgl. Küttler, W.: Formationstheorie und Geschichtswissenschaft. Aspekte einer kritischen Bilanz; in: Eckert, Rainer/Küttler, Wolfgang/Seeber, Gustav (Hg,): Krise – Umbruch – Neubeginn. Eine kritische und selbstkritische Dokumentation der DDR-Geschichtswissenschaft 1989/90. Stuttgart: Klett-Cotta 1992, S. 345–355, hier S. 345.
15/ Küttler, W.: Gesellschaftsformation; in: Historisch-kritisches Wörterbuch des Marxismus, hg. von Wolfgang Fritz Haug, Bd. 5. Hamburg: Argument-Verlag 2001, Sp. 585–598, hier Sp. 596.
16/ Vgl dazu auch Küttler, W.: Die marxistisch-leninistische Geschichtswissenschaft und das Systemdenken im Ost-West-Konflikt; in: Geschichtsdiskurs, Bd. 5: Globale Konflikte, Erinnerungsarbeit und Neuorientierungen seit 1945, hg. von ders., Jörn Rüsen, Ernst Schulin. Frankfurt/M.: Fischer 1999, S. 75–105.
17/ Eichhorn, W.: Über Gesellschaftsformation und –transformation; in: Sitzungsberichte der Leibniz-Sozietät, Bd. 8, a.a.O., S. 57–90, hier S. 59.
18/ Dieser Gedanke spielt auch eine wichtig Rolle im Aufsatz von Herbert Hörz in Bd. 37, in dem er auf die methodologische Bedeutung der v.a. von WissenschaftsphilosophInnen ausgearbeiteten Entwicklungstheorie für den gesellschaftlichen Transformationsprozess hinweist; vgl. Hörz, H.: Wissenschaftstypen und Gesellschaftstransformation; in: Sitzungsberichte der Leibniz-Sozietät, Bd. 37. a.a.O., S. 11–33, bes. S. 12ff.

Mitteilungen der Alfred Klahr Gesellschaft, Nr. 1/2002

 

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